Mittwoch, 13. August 2014

Arthur Schnitzler - Reigen

Drama, 1920

Wie soviele Theaterstücke war auch dies skandalträchtig: zehn erotische Dialoge die die „unerbittliche Mechanik des Beischlafs“ beschreiben. Dabei werden alle sozialen Gesellschaftsschichten durchlaufen: Dirne/Soldat, Soldat/Stubenmädchen, Stubenmädchen/junger Herr, junger Herr/junge Frau, junge Frau/Ehemann, Ehemann/süsses Mädel, süsses Mädel/Dichter, Dichter/Schauspielerin, Schauspielerin/Graf, Graf/Dirne und der Kreis ist geschlossen.

Schnitzler betrachtet kritisch das Verhalten der Menschen, die nur durch den Sex verbunden sind, sich aber alle nach der Liebe sehnen, die sie nicht erlangen können. Die Dialoge sind nicht tiefrgündig aber versprühen Feuer und Leidenschaft, Zärtlichkeit und Traurigkeit und selbstverständlich eine gehörige Portion Ironie. Großartig und einen Theaterbesuch wert!