Mittwoch, 1. Januar 2014

Charlotte Brontë - Jane Eyre

Roman, 1847

Jane Eyre ist DER Gouvernantenroman schlechthin. Klassisch viktorianisch und schmalzig melancholisch.
Jane kommt als Waisenkind ins Heim, wird später Gouvernante, verliebt sich in den Hausherrn, verlässt ihn in einer dramatischen Szene während der Hochzeit, schlägt einen weiteren Antrag eines Pastors aus, erbt reich und kehrt zurück auf das für diese Art von Roman so klischeehafte Anwesen Thornfield Hall.

Das Überwinden sozialer Grenzen Ende des 19. Jahrhunderts spielt hier eigentlich nur am Rande eine Rolle, es ist keine Cinderella-Geschichte. Viel wichtiger sind die moralischen Grundsätze, die Mann, Frau und Kirche haben und umsetzen. Jane lebt nicht nach den vorgegebenen Idealen, sondern sucht sich ihren Weg und bildet ihre eigenen Ansichten.
Die älteste der drei Brontë-Schwestern schreibt wunderbar lyrisch und charmant- hin und wieder hat man das Gefühl, sie würde einem zuzwinkern.