Humor, 2008
Comedian Ralf Schmitz schreibt von verschiedenen Katzen im allgemeinen und von seiner Minka im speziellen. Minka mit ihren 23 (!) Jahren hat Ralf fest im Griff- getreu dem Untertitel "Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal".
Locker-luftig und ganz einfach aus der Hüfte geschossen, sind Schmitz Anekdoten von den kleinen Samtpfoten erzählt und auch die autobiographischen Histörchen regen die Lachmuskeln an.
Ein Buch, das einfach Spaß macht, egal ob es um die würgende, die wahnsinnige oder die guckende Katze geht...und sie guckt..und guckt..und guckt...
Ich wünsche Ralf Schmitz, dass Minka noch lange unter uns weilen wird- mittlerweile dürfte sie hoffentlich 28 Jahre alt sein.
Freitag, 31. Januar 2014
Donnerstag, 30. Januar 2014
Bertina Henrichs - Die Schachspielerin
Roman, 2005
Henrichs erzählt in direkter und einfacher Sprache von der warmherzigen und pflichtbewussten Eleni. Sie ist liebevolle Ehefrau und Mutter, Anfang 40, arbeitet als Zimmermädchen in einem kleinen Hotel. Dort beginnt sie sich durch Zufall für das Schachspielen zu begeistern. Die Faszination wird zum Hobby und Lebensinhalt. Elenis Umfeld versteht ihren Wandel nicht und es tun sich Widerstände auf.
Eine wunderbar zärtliche Geschichte über den Mut zur Veränderung und den ehrgeizigen Kampfeswillen, der Eleni zur Königin im Spiel der Könige macht.
Und nebenbei eine interessante Schach-Lektüre.
Henrichs erzählt in direkter und einfacher Sprache von der warmherzigen und pflichtbewussten Eleni. Sie ist liebevolle Ehefrau und Mutter, Anfang 40, arbeitet als Zimmermädchen in einem kleinen Hotel. Dort beginnt sie sich durch Zufall für das Schachspielen zu begeistern. Die Faszination wird zum Hobby und Lebensinhalt. Elenis Umfeld versteht ihren Wandel nicht und es tun sich Widerstände auf.
Eine wunderbar zärtliche Geschichte über den Mut zur Veränderung und den ehrgeizigen Kampfeswillen, der Eleni zur Königin im Spiel der Könige macht.
Und nebenbei eine interessante Schach-Lektüre.
Mittwoch, 29. Januar 2014
Edgar Hilsenrath - Der Nazi & der Friseur
Roman, 1977
Die Geschichte von SS-Mann Max Schulz und seinem Freund dem Juden Itzig Finkelstein, dessen Identität er auf der Flucht annimmt, um dann die Chance zu nutzen, nach Palästina auszuwandern. Dort wird er zum Freiheitskämpfer und arbeitet später als Friseur. Sein ganzes Leben fristet er dahin und passt sich den für ihn besten Gegebenheiten an.
Hilsenrath verkehrt das als üblich Angenommene ins Umgekehrte- der schwarzhaarige Max und der blauäugige Itzig- er überzieht die Situationen, er zeichnet eine/die irrwitzige Welt. Eine bittere Satire, die die Galle hochkommen lassen kann und gleichzeitig bitteres Auflachen zulässt.
Eine Geschichte, die man nicht mit einem nachsichtigen Lächeln weglegt, sondern mit der unerfreulichen Einsicht, dass fast jeder die Anlage zur Anpassung nutzt um zu überleben.
Die Geschichte von SS-Mann Max Schulz und seinem Freund dem Juden Itzig Finkelstein, dessen Identität er auf der Flucht annimmt, um dann die Chance zu nutzen, nach Palästina auszuwandern. Dort wird er zum Freiheitskämpfer und arbeitet später als Friseur. Sein ganzes Leben fristet er dahin und passt sich den für ihn besten Gegebenheiten an.
Hilsenrath verkehrt das als üblich Angenommene ins Umgekehrte- der schwarzhaarige Max und der blauäugige Itzig- er überzieht die Situationen, er zeichnet eine/die irrwitzige Welt. Eine bittere Satire, die die Galle hochkommen lassen kann und gleichzeitig bitteres Auflachen zulässt.
Eine Geschichte, die man nicht mit einem nachsichtigen Lächeln weglegt, sondern mit der unerfreulichen Einsicht, dass fast jeder die Anlage zur Anpassung nutzt um zu überleben.
Dienstag, 28. Januar 2014
Patrick Süskind - Das Parfum Die Geschichte eines Mörders
Roman, 1994
Grenouille besitzt die Gabe sämtliche Gerüche, die ihn umgeben, intensiv wahrzunehmen, er lernt sie zu kombinieren und kreiert immer neue Düfte. Er versucht allen Dingen den Geruch zu entziehen, um sie für sich zu gewinnen. Als er eines Tages den Geruch eines jungen Mädchens wahrnimmt, wird er zum Mörder.
Süskind hat einen kunstvoll geschriebenen Roman geschaffen, der von einem facettenreichen Menschen erzählt, der nach außen als genialer Wissenschaftler und grauenvoller Mörder scheint, aber an einer einsamen und empfindlichen Seele leidet. Beim Lesen von Süskinds bildhafter und olfaktorischer Sprache versetzt es einen in die Zeit Grenouilles und der Leser wird dank des allwissenden Erzählers sofort von diesem Mann ohne Eigengeruch in den Bann gezogen.
Grenouille besitzt die Gabe sämtliche Gerüche, die ihn umgeben, intensiv wahrzunehmen, er lernt sie zu kombinieren und kreiert immer neue Düfte. Er versucht allen Dingen den Geruch zu entziehen, um sie für sich zu gewinnen. Als er eines Tages den Geruch eines jungen Mädchens wahrnimmt, wird er zum Mörder.
Süskind hat einen kunstvoll geschriebenen Roman geschaffen, der von einem facettenreichen Menschen erzählt, der nach außen als genialer Wissenschaftler und grauenvoller Mörder scheint, aber an einer einsamen und empfindlichen Seele leidet. Beim Lesen von Süskinds bildhafter und olfaktorischer Sprache versetzt es einen in die Zeit Grenouilles und der Leser wird dank des allwissenden Erzählers sofort von diesem Mann ohne Eigengeruch in den Bann gezogen.
Montag, 27. Januar 2014
Francesc Miralles - Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen
Roman, 2009
Samuel ist anfangs eine farblose Gestalt, die ein farbloses Leben führt. Er ist einfach gestrickt doch steckt voller Wissen. Literatur ist sein Lebensinhalt in Form seines Berufes. Er lebt vor sich hin, doch dann setzt eine Zufallskette ein, die ihn aus der Einsamkeit und zu seiner Jugendliebe zurück führt.
Miralles lässt Samuels Geschichte ganz sacht dahin schweben, er schreibt einfach und gibt dadurch den Gedanken, die zwischen den Zeilen stehen und die jeder Leser selber für sich endecken und interpretieren muss, Gewicht. Es ist eine berührende Geschichte, die zunächst mehr von der "Traurigkeit der Dinge" erzählt, doch je mehr Samuel sich wandelt, umso mehr wandelt sich auch seine Sichtweise.
Samuel ist anfangs eine farblose Gestalt, die ein farbloses Leben führt. Er ist einfach gestrickt doch steckt voller Wissen. Literatur ist sein Lebensinhalt in Form seines Berufes. Er lebt vor sich hin, doch dann setzt eine Zufallskette ein, die ihn aus der Einsamkeit und zu seiner Jugendliebe zurück führt.
Miralles lässt Samuels Geschichte ganz sacht dahin schweben, er schreibt einfach und gibt dadurch den Gedanken, die zwischen den Zeilen stehen und die jeder Leser selber für sich endecken und interpretieren muss, Gewicht. Es ist eine berührende Geschichte, die zunächst mehr von der "Traurigkeit der Dinge" erzählt, doch je mehr Samuel sich wandelt, umso mehr wandelt sich auch seine Sichtweise.
Sonntag, 26. Januar 2014
Friedrich Dürrenmatt - Das Versprechen
Roman, 1958
Nachdem in einem kleinen Dorf nahe Zürich eine Mädchenleiche gefunden wurde, macht sich Kommissar Matthäi auf, den Fall zu lösen. Es stellt sich heraus, dass ein "Riese" Mädchen mit kleinen Igeln lockt. Matthäi gibt den Eltern des Mädchens das Versprechen, den Täter zu finden ohne zu wissen, ob er dieses halten kann- der Fall wird zur Obsession und wird den Rest von Matthäis Leben bestimmen.
Dürrenmatt wollte einen Kriminalroman schreiben, der die standardisierten Krimi-Fälle und die Methoden diese zu lösen, auf die Probe stellt. Bei ihm wird ein Fall nicht mit Logik gelöst, sondern per Zufall. Es ist ein realer und tragischer (Anti-) Krimi, der berührt und vor Augen ruft, dass nicht immer alles gut ausgeht.
Nachdem in einem kleinen Dorf nahe Zürich eine Mädchenleiche gefunden wurde, macht sich Kommissar Matthäi auf, den Fall zu lösen. Es stellt sich heraus, dass ein "Riese" Mädchen mit kleinen Igeln lockt. Matthäi gibt den Eltern des Mädchens das Versprechen, den Täter zu finden ohne zu wissen, ob er dieses halten kann- der Fall wird zur Obsession und wird den Rest von Matthäis Leben bestimmen.
Dürrenmatt wollte einen Kriminalroman schreiben, der die standardisierten Krimi-Fälle und die Methoden diese zu lösen, auf die Probe stellt. Bei ihm wird ein Fall nicht mit Logik gelöst, sondern per Zufall. Es ist ein realer und tragischer (Anti-) Krimi, der berührt und vor Augen ruft, dass nicht immer alles gut ausgeht.
Samstag, 25. Januar 2014
Charlotte Roche - Feuchtgebiete
Roman, 2008
Es geht um Sex, Frauen, Männer, Sehnsüchte und den weiblichen
Körper bis ins letzte Detail.
Inbrunst beschreibt meine Gefühle beim Lesen am Besten:
Mit Inbrunst begeisterte ich mich zunächst für das Buch.
Mit Inbrunst las ich die ersten Seiten.
Mit Inbrunst habe ich mich geekelt.
Mit Inbrunst übersprang ich Wörter, Sätze, Abschnitte und
ganze Seiten.
Und mit einem inbrünstigen Wurf landete das erste Buch in
meinem Leben im Müll.
Und dennoch: das Buch ist SO snti - man muss es gelesen (oder
überflogen) haben!
Freitag, 24. Januar 2014
Mitch Albom - Dienstags bei Morrie - Die Lehre eines Lebens
Aufzeichnungen, 1997
Albom erzählt von seinem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Professor Morrie Schwartz, der an ALS erkrankt ist. Bis zu seinem Tod besucht Albom Morrie jeden Dienstag und erhält jedes Mal eine Lektion um ein glückliches Leben zu führen. Die beiden beschließen die besprochenen Themen aufzuzeichnen und so wird Morrie erneut zum Mentor, und das nicht nur für Albom sondern auch für jeden Leser.
Morrie ist nicht verbittert oder zornig. Selbst auf dem Sterbebett scheint er seine positive Sicht der Dinge nicht zu verlieren und erzählt heiter und gelassen mit friedlicher Ruhe.
Es ist eine herzergreifende Geschichte -zumal sie wahr ist-, die in einem schlichten journalistischem Stil erzählt wird und dadurch noch viel tiefer unter die Haut geht.
Albom erzählt von seinem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Professor Morrie Schwartz, der an ALS erkrankt ist. Bis zu seinem Tod besucht Albom Morrie jeden Dienstag und erhält jedes Mal eine Lektion um ein glückliches Leben zu führen. Die beiden beschließen die besprochenen Themen aufzuzeichnen und so wird Morrie erneut zum Mentor, und das nicht nur für Albom sondern auch für jeden Leser.
Morrie ist nicht verbittert oder zornig. Selbst auf dem Sterbebett scheint er seine positive Sicht der Dinge nicht zu verlieren und erzählt heiter und gelassen mit friedlicher Ruhe.
Es ist eine herzergreifende Geschichte -zumal sie wahr ist-, die in einem schlichten journalistischem Stil erzählt wird und dadurch noch viel tiefer unter die Haut geht.
Donnerstag, 23. Januar 2014
Volker Kutscher - Der nasse Fisch
Krimi, 2007
Der Auftakt der Gereon Rath-Serie von Volker Kutscher. Kommissar Rath wird nach Berlin versetzt und gerät mehr absichtlich als zufällig in einen Mordfall, der ihn bis in das organisierte Verbrechen der Unterwelt Berlins führt. Tatkräftig unterstützt wird er dabei von Kollegin Charlotte Ritter....
Kutscher schafft es ein klares Bild vom Berlin Ende der 20er Jahre und der damaligen Lebensweise zu skizzieren, ohne dabei aber die politischen Hintergründe die Oberhaupt gewinnen zu lassen.
Er weiß seinen Figuren Leben einzuhauchen und zeichnet die Charaktere herrlich menschlich und glaubhaft.
Ein spannender Krimi spielend in einer spannenden Zeit, der einfach Spaß macht!
Der Auftakt der Gereon Rath-Serie von Volker Kutscher. Kommissar Rath wird nach Berlin versetzt und gerät mehr absichtlich als zufällig in einen Mordfall, der ihn bis in das organisierte Verbrechen der Unterwelt Berlins führt. Tatkräftig unterstützt wird er dabei von Kollegin Charlotte Ritter....
Kutscher schafft es ein klares Bild vom Berlin Ende der 20er Jahre und der damaligen Lebensweise zu skizzieren, ohne dabei aber die politischen Hintergründe die Oberhaupt gewinnen zu lassen.
Er weiß seinen Figuren Leben einzuhauchen und zeichnet die Charaktere herrlich menschlich und glaubhaft.
Ein spannender Krimi spielend in einer spannenden Zeit, der einfach Spaß macht!
Mittwoch, 22. Januar 2014
T.C. Boyle - Wassermusik
Roman, 1982
Boyle schreibt über die Entdeckungsreisen Mungo Parks nach Afrika, wo Park versuchte den Niger, bzw. dessen Mündung in den Golf von Guinea zu erforschen. Auf wahren Begebenheiten beruhend, zeichnet Boyle den Weg Parks wunderbar plastisch nach und reißt den Leser mit in die dunkle Höhle Afrika. Parallel wird die Geschichte von Ned Rise erzählt, der wie ein Steh-auf-Männchen immer wieder gegen sein Unglück ankämpft. Am Ende kreuzen sich Ihre Wege und ihre Schicksale nehmen ihren Lauf.
Boyle schafft es erneut den Leser hervorragend zum Lachen zu bringen, sprachlich neigt er zu eher rohen Ausdrücken und historisch betrachtet, werden die Fakten mal für die Geschichte benutzt und mal schlichtweg ignoriert. Zusammengefasst macht die Geschichte großartigen Spaß!
Boyle schreibt über die Entdeckungsreisen Mungo Parks nach Afrika, wo Park versuchte den Niger, bzw. dessen Mündung in den Golf von Guinea zu erforschen. Auf wahren Begebenheiten beruhend, zeichnet Boyle den Weg Parks wunderbar plastisch nach und reißt den Leser mit in die dunkle Höhle Afrika. Parallel wird die Geschichte von Ned Rise erzählt, der wie ein Steh-auf-Männchen immer wieder gegen sein Unglück ankämpft. Am Ende kreuzen sich Ihre Wege und ihre Schicksale nehmen ihren Lauf.
Boyle schafft es erneut den Leser hervorragend zum Lachen zu bringen, sprachlich neigt er zu eher rohen Ausdrücken und historisch betrachtet, werden die Fakten mal für die Geschichte benutzt und mal schlichtweg ignoriert. Zusammengefasst macht die Geschichte großartigen Spaß!
Dienstag, 21. Januar 2014
Hans Fallada - Der Trinker
Roman, 1950
Hans Fallada erzählt die Geschichte von Erwin Sommer, der in einer Krise dem Alkohohl erliegt und beginnt sich und seine Familie zu Grunde zu richten. Fallada beschreibt sehr eindringlich, wie schnell der Mensch einer Sucht verfallen kann, wie er sich immer mehr in sich selbst zurückzieht um einen inneren Kampf zu kämpfen und seine Umwelt beginnt zu belügen und zu vergiften.
Zu Beginn empfindet der Leser keinerlei Mitgefühl mit Sommer, da er seine Probleme selbst gebaut hat und sich um niemanden mehr schert, doch im zweiten Teil, in der Anstalt,gerät er in eine so schlimme Hoffnungslosigkeit, dass der Leser gewillt ist, ihn in sein Herz zu schließen. Doch selbst als man überzeugt ist Sommer würde endlich bereuen, gewinnt die Sucht die Übermacht.
Ein sehr autobiographische Roman.
Hans Fallada erzählt die Geschichte von Erwin Sommer, der in einer Krise dem Alkohohl erliegt und beginnt sich und seine Familie zu Grunde zu richten. Fallada beschreibt sehr eindringlich, wie schnell der Mensch einer Sucht verfallen kann, wie er sich immer mehr in sich selbst zurückzieht um einen inneren Kampf zu kämpfen und seine Umwelt beginnt zu belügen und zu vergiften.
Zu Beginn empfindet der Leser keinerlei Mitgefühl mit Sommer, da er seine Probleme selbst gebaut hat und sich um niemanden mehr schert, doch im zweiten Teil, in der Anstalt,gerät er in eine so schlimme Hoffnungslosigkeit, dass der Leser gewillt ist, ihn in sein Herz zu schließen. Doch selbst als man überzeugt ist Sommer würde endlich bereuen, gewinnt die Sucht die Übermacht.
Ein sehr autobiographische Roman.
Montag, 20. Januar 2014
In eigener Sache
Maja hat heute Geburtstag, Maja hat heute Geburtstag, Maja hat heute Gebuuurtstaaaaag *sing*
Daher gönne ich mir einen Tag Pause :-)
Bis morgen!
Sonntag, 19. Januar 2014
Bram Stoker - Dracula
Roman, 1897
Und wieder ein Klassiker aus der Schauerecke. Dracula ist wohl einer der am meisten verfilmten Romane. Und Vampirgeschichten tauchen immer wieder auf. Hier haben wir den Ursprung allen Gruselns.
Auf Wunsch des Grafen Dracula reist Jonathan Harker nach Siebenbürgen um ihn geschäftlich zu beraten. Doch nach kurzer Zeit auf der Burg geschehen seltsame Dinge. Harker gelingt die Flucht, doch dann ereignen sich nach seiner Rückkehr weitere Heimsuchungen. Mithilfe von Abraham van Helsing beginnt nun die Jagd auf Dracula...
Die Verfilmungen neigen dazu, große Stücke aus der Geschichte wegzulassen. Wenn man einmal die ganze wahre Geschichte (und deren Zusammenhänge) von Dracula, Mina, van Helsing und Jonathan erfahren möchte, sollte man das Original lesen.
Besonders gefällt der Tagebuch-Stil, der den Leser wirklich mit in die Geschichte nimmt. Stoker schafft es so zu schreiben, als wenn unser Protagonist vor uns sitzt und uns bei flackerndem Kerzenschein erzählt, was er soeben erlebte. Grandios!
Und wieder ein Klassiker aus der Schauerecke. Dracula ist wohl einer der am meisten verfilmten Romane. Und Vampirgeschichten tauchen immer wieder auf. Hier haben wir den Ursprung allen Gruselns.
Auf Wunsch des Grafen Dracula reist Jonathan Harker nach Siebenbürgen um ihn geschäftlich zu beraten. Doch nach kurzer Zeit auf der Burg geschehen seltsame Dinge. Harker gelingt die Flucht, doch dann ereignen sich nach seiner Rückkehr weitere Heimsuchungen. Mithilfe von Abraham van Helsing beginnt nun die Jagd auf Dracula...
Die Verfilmungen neigen dazu, große Stücke aus der Geschichte wegzulassen. Wenn man einmal die ganze wahre Geschichte (und deren Zusammenhänge) von Dracula, Mina, van Helsing und Jonathan erfahren möchte, sollte man das Original lesen.
Besonders gefällt der Tagebuch-Stil, der den Leser wirklich mit in die Geschichte nimmt. Stoker schafft es so zu schreiben, als wenn unser Protagonist vor uns sitzt und uns bei flackerndem Kerzenschein erzählt, was er soeben erlebte. Grandios!
Samstag, 18. Januar 2014
Heribert Schwan - Die Frau an seiner Seite
Biographie, 2011
Hinter jedem starken Mann, steht eine starke Frau. So auch Hannelore Kohl, die 42 Jahre mit Helmut Kohl, ehemaliger Bundeskanzler Deutschlands, verheiratet war.
Wie sehr sie (gewollt) in seinem Schatten stand und welche Auswirkungen sein Leben auf ihres und das der Familie hatte, beschreibt Heribert Schwan sehr einfühlsam in dieser Biographie. Er hatte das Glück, Hannelore Kohl zu Lebzeiten kennezulernen und begleitete sie viele Jahre auch privat. Das Buch hinterlässt einen sehr persönlichen Eindruck einer Frau, die in klassischer Rollenverteilung lebte und vieles hinnehmen musste.
Trotzdessen das Buch 10 Jahre nach ihrem Tod veröffentlicht wurde, scheint es, als wenn einige Fakten nicht oder nur schwammig erzählt werden durften, auch wenn es sich hier nicht zwangsläufig um eine politische, sondern persönliche Biographie handelt. Insbesondere die Fakten aus Kindheit und Jugend von Hannelore Kohl sind spannend erzählt.
Hinter jedem starken Mann, steht eine starke Frau. So auch Hannelore Kohl, die 42 Jahre mit Helmut Kohl, ehemaliger Bundeskanzler Deutschlands, verheiratet war.
Wie sehr sie (gewollt) in seinem Schatten stand und welche Auswirkungen sein Leben auf ihres und das der Familie hatte, beschreibt Heribert Schwan sehr einfühlsam in dieser Biographie. Er hatte das Glück, Hannelore Kohl zu Lebzeiten kennezulernen und begleitete sie viele Jahre auch privat. Das Buch hinterlässt einen sehr persönlichen Eindruck einer Frau, die in klassischer Rollenverteilung lebte und vieles hinnehmen musste.
Trotzdessen das Buch 10 Jahre nach ihrem Tod veröffentlicht wurde, scheint es, als wenn einige Fakten nicht oder nur schwammig erzählt werden durften, auch wenn es sich hier nicht zwangsläufig um eine politische, sondern persönliche Biographie handelt. Insbesondere die Fakten aus Kindheit und Jugend von Hannelore Kohl sind spannend erzählt.
Freitag, 17. Januar 2014
George Orwell - Farm der Tiere
Roman, 1945
Mittlerweile das dritte "Tierbuch" in meinem Blog :-)
Schweine übernehmen die Weltherrschaft... Nun ja, zumindest zunächst einmal die Farm ihres stets betrunkenen und unfähigen Besitzers. Gesetze werden erlassen, die Arbeiten neu verteilt und das Leben soll nun endlich von Wohlstand und Lebensfreude geprägt sein. Alles was der Mensch nicht gut machte, soll sich durch die Schweine-Herrschaft -auch Animalismus genannt- zum Besseren wenden.
Es gelingt nicht. Alles verstrickt sich in Widersprüche, die Gesetze werden zurecht gebogen, die "niederen" Tiere geschunden und irgednwann können die Schweine nicht mehr von den Menschen unterschieden werden.
George Orwell gelingt hier die wunderbarste Parabel auf die Sowjetunion, die man wohl je bekommen wird.
Eine so bildhafte Darstellung von politischer Situation und historischen Ereignissen habe ich selten gelesen, außerdem bin ich immer wieder begeistert, wie Orwell es schafft den richtigen Eindruck von uns Menschen, unserer Gutmütigkeit, Dummheit und Schlechtigkeit auf eine so einfache Weise darzustellen. Dies sollte an Schulen (wieder) ein Standardwerk sein.
Mittlerweile das dritte "Tierbuch" in meinem Blog :-)
Schweine übernehmen die Weltherrschaft... Nun ja, zumindest zunächst einmal die Farm ihres stets betrunkenen und unfähigen Besitzers. Gesetze werden erlassen, die Arbeiten neu verteilt und das Leben soll nun endlich von Wohlstand und Lebensfreude geprägt sein. Alles was der Mensch nicht gut machte, soll sich durch die Schweine-Herrschaft -auch Animalismus genannt- zum Besseren wenden.
Es gelingt nicht. Alles verstrickt sich in Widersprüche, die Gesetze werden zurecht gebogen, die "niederen" Tiere geschunden und irgednwann können die Schweine nicht mehr von den Menschen unterschieden werden.
George Orwell gelingt hier die wunderbarste Parabel auf die Sowjetunion, die man wohl je bekommen wird.
Eine so bildhafte Darstellung von politischer Situation und historischen Ereignissen habe ich selten gelesen, außerdem bin ich immer wieder begeistert, wie Orwell es schafft den richtigen Eindruck von uns Menschen, unserer Gutmütigkeit, Dummheit und Schlechtigkeit auf eine so einfache Weise darzustellen. Dies sollte an Schulen (wieder) ein Standardwerk sein.
Donnerstag, 16. Januar 2014
Giacomo Girolamo Casanova - Aus meinem Leben
Autobiographie, 1790
das 18. Jahrhundert wird sowohl in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit, sowie seinen Abgründen geschildert. Casanova war für damalige Verhältnisse ein Frauenheld und ließ wenig anbrennen, heute könnten diese Szenen auch als prüde einzuordnen sein. Er war Philosoph und Lebemann, aber auch Wissenschaftler und Theologe. Er richtet sein Leben nach seinen Vorstellungen ein und wusste sich alles in seinem Sinne zurecht zu biegen. Dabei nutzte er in der Regel nicht sein eigenes Geld.
Casanova drückt sich gewählt und gebildet aus, neigt aber dazu in seinen Gedanken zu schwelgen und wird doch hin und wieder etwas langatmig. Nichts desto trotz ein interessanter Mann mit einem interessanten Leben, der nicht immer mit sich spaßen ließ und der uns eine Unmenge an Informationen, Gefühlen und Eindrücken des 18. Jahrhunderts hinterlassen hat. Meiner Meinung nach ein großes Zeitdokument.
das 18. Jahrhundert wird sowohl in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit, sowie seinen Abgründen geschildert. Casanova war für damalige Verhältnisse ein Frauenheld und ließ wenig anbrennen, heute könnten diese Szenen auch als prüde einzuordnen sein. Er war Philosoph und Lebemann, aber auch Wissenschaftler und Theologe. Er richtet sein Leben nach seinen Vorstellungen ein und wusste sich alles in seinem Sinne zurecht zu biegen. Dabei nutzte er in der Regel nicht sein eigenes Geld.
Casanova drückt sich gewählt und gebildet aus, neigt aber dazu in seinen Gedanken zu schwelgen und wird doch hin und wieder etwas langatmig. Nichts desto trotz ein interessanter Mann mit einem interessanten Leben, der nicht immer mit sich spaßen ließ und der uns eine Unmenge an Informationen, Gefühlen und Eindrücken des 18. Jahrhunderts hinterlassen hat. Meiner Meinung nach ein großes Zeitdokument.
Mittwoch, 15. Januar 2014
Sam Savage - Firmin Ein Rattenleben
Roman, 2009
Nachdem Protagonist Firmin -ein Rattenjunge- aus Hunger beginnt die im Keller einer Buchhandlung liegenden Bücher zu essen, entdeckt er, dass auf seinen Gerichten etwas steht und er beginnt, sich mit den geschriebenen Worten zu beschäftigen. Es eröffnet sich ihm eine völlig neue (menschliche) Welt und er möchte gerne Teil davon werden. Doch die wahren Menschen, die ihn umgeben, halten nichts von ihm und wollen ihn los werden- bis er auf einen Schriftsteller trifft.
Es geht um Ausgestoßensein und Hoffnung, von der ersten Seite an lebt der Leser mit Firmin mit und wünscht ihm, dass er seine Träume verwirklichen kann.
Diese Art von "Tierbüchern" (siehe auch "Glennkill") führen einem die Welt in einer kindlichen, aber unbeschönigten und sehr verständlichen Art vor Augen und ganz nebenbei lernen wir bei Firmin auch noch etwas über andere großartige Bücher, wie zum Beispiel "Lolita" oder "Moby Dick".
Nachdem Protagonist Firmin -ein Rattenjunge- aus Hunger beginnt die im Keller einer Buchhandlung liegenden Bücher zu essen, entdeckt er, dass auf seinen Gerichten etwas steht und er beginnt, sich mit den geschriebenen Worten zu beschäftigen. Es eröffnet sich ihm eine völlig neue (menschliche) Welt und er möchte gerne Teil davon werden. Doch die wahren Menschen, die ihn umgeben, halten nichts von ihm und wollen ihn los werden- bis er auf einen Schriftsteller trifft.
Es geht um Ausgestoßensein und Hoffnung, von der ersten Seite an lebt der Leser mit Firmin mit und wünscht ihm, dass er seine Träume verwirklichen kann.
Diese Art von "Tierbüchern" (siehe auch "Glennkill") führen einem die Welt in einer kindlichen, aber unbeschönigten und sehr verständlichen Art vor Augen und ganz nebenbei lernen wir bei Firmin auch noch etwas über andere großartige Bücher, wie zum Beispiel "Lolita" oder "Moby Dick".
Dienstag, 14. Januar 2014
Laura Karasek - Verspielte Jahre
Roman, 2012
Es geht um Liebe, um Einsamkeit, darum sich selbst und das Glück zu finden.
Ein Mädchen, das um die Jahrtausendwende das Leben beginnt und sich von einem Rausch in den nächsten stürzt, dabei aber feststellt, wie unbefriedigend so ein Leben ist, bis sie zur Ruhe kommt.
Es geht um Liebe, um Einsamkeit, darum sich selbst und das Glück zu finden.
Ein Mädchen, das um die Jahrtausendwende das Leben beginnt und sich von einem Rausch in den nächsten stürzt, dabei aber feststellt, wie unbefriedigend so ein Leben ist, bis sie zur Ruhe kommt.
Karaseks Schreibstil ist angenehm und variiert. Mal wird in Form von SMS oder E-Mail korrespondiert, mal kommt sie eher hochtrabend daher, wobei der Stil immer der Situation angepasst ist. Dies entspricht auch dem Charakter der Protagonistin, die sich einfach nicht festlegen will.
Das Buch ist sehr speziell und spricht eine ganz bestimmte Zielgruppe an, nämlich die der weiblichen Jahrgänge der 80er Jahre, Karasek vermittelt einen Eindruck davon, wie ihnen alle Möglichkeiten offen stehen und sie dennoch nicht fähig sind, sie zu nutzen.
Das Buch ist sehr speziell und spricht eine ganz bestimmte Zielgruppe an, nämlich die der weiblichen Jahrgänge der 80er Jahre, Karasek vermittelt einen Eindruck davon, wie ihnen alle Möglichkeiten offen stehen und sie dennoch nicht fähig sind, sie zu nutzen.
Montag, 13. Januar 2014
Jules Verne - Reise zum Mittelpunkt der Erde
Roman, 1864
Jules Verne gehörte zu den besten Abenteuer-Autoren der Welt und enttäuscht in keiner seiner Romane mit Langeweile oder Überdruss. Gebannt verfolgt man die Geschehnisse seiner Protagonisten, in diesem Fall dem Professor Lidenbrock, seinem Neffen Axel und ihrem Führer Hans Bjelke.
Gemeinsam machen sie sich auf den Weg durch einen Vulkan um den Mittelpunkt der Erde zu erreichen und finden unterwegs eine unglaubliche Vegetation vor.
Jules Verne schafft es, den damaligen Stand von Technik und Kultur so gut in seine Geschichte mit einfließen zu lassen, dass der heutige Leser eine gute Vorstellung der vergangenen Verhältnisse bekommt. Er schreibt flüssig und so lebhaft, dass man gleich selbst aufbrechen möchte. Meiner Meinung nach ist noch keine Verfilmung an die Romanvorlage heran gekommen.
Weitere Verne-Romane werden hier folgen!
Jules Verne gehörte zu den besten Abenteuer-Autoren der Welt und enttäuscht in keiner seiner Romane mit Langeweile oder Überdruss. Gebannt verfolgt man die Geschehnisse seiner Protagonisten, in diesem Fall dem Professor Lidenbrock, seinem Neffen Axel und ihrem Führer Hans Bjelke.
Gemeinsam machen sie sich auf den Weg durch einen Vulkan um den Mittelpunkt der Erde zu erreichen und finden unterwegs eine unglaubliche Vegetation vor.
Jules Verne schafft es, den damaligen Stand von Technik und Kultur so gut in seine Geschichte mit einfließen zu lassen, dass der heutige Leser eine gute Vorstellung der vergangenen Verhältnisse bekommt. Er schreibt flüssig und so lebhaft, dass man gleich selbst aufbrechen möchte. Meiner Meinung nach ist noch keine Verfilmung an die Romanvorlage heran gekommen.
Weitere Verne-Romane werden hier folgen!
Sonntag, 12. Januar 2014
Paulo Coelho - Elf Minuten
Roman, 2003
"Es war einmal eine Prostituierte namens Maria", so beginnt Coelhos Roman, der -wie immer wenn es um solch ein Thema geht- diskutiert wurde. Einerseits spielt das Thema Sexualität in seinen extremsten Formen eine große Rolle, andererseits geht es um eine Frau, die in dieser Form versucht ihren Weg und die Liebe zu finden. Die Brasilianerin Maria gerät mehr zufällig in die Prostitution, als sie das Angebot eines Mannes annimmt, der sie als "Nachtclubtänzerin" mit nach Europa nehmen möchte. Doch auch als sie dies durchschaut hat, fügt sie sich zunächst in ihr Schicksal.
Coelho verwendet eine recht einfache Sprache, die Tiefgründigkeit erzeugt. Er verzichtet darauf ein moralisches Dilemma hervorzurufen und lässt seine Protagonistin ganz ungekünstelt ihr Leben erzählen. Diese Erzählweise berührt den Leser. Die Figurenentwicklung ist dabei eine Stärke von Coelho, denn Maria bleibt nicht das naive Mädchen, sondern entwickelt sich zur selbsbestimmten Frau, die sich nicht unterkriegen lässt.
"Es war einmal eine Prostituierte namens Maria", so beginnt Coelhos Roman, der -wie immer wenn es um solch ein Thema geht- diskutiert wurde. Einerseits spielt das Thema Sexualität in seinen extremsten Formen eine große Rolle, andererseits geht es um eine Frau, die in dieser Form versucht ihren Weg und die Liebe zu finden. Die Brasilianerin Maria gerät mehr zufällig in die Prostitution, als sie das Angebot eines Mannes annimmt, der sie als "Nachtclubtänzerin" mit nach Europa nehmen möchte. Doch auch als sie dies durchschaut hat, fügt sie sich zunächst in ihr Schicksal.
Coelho verwendet eine recht einfache Sprache, die Tiefgründigkeit erzeugt. Er verzichtet darauf ein moralisches Dilemma hervorzurufen und lässt seine Protagonistin ganz ungekünstelt ihr Leben erzählen. Diese Erzählweise berührt den Leser. Die Figurenentwicklung ist dabei eine Stärke von Coelho, denn Maria bleibt nicht das naive Mädchen, sondern entwickelt sich zur selbsbestimmten Frau, die sich nicht unterkriegen lässt.
Samstag, 11. Januar 2014
Markus Chown - Warum Gott doch würfelt
Heute etwas für Physik-Interessierte. Auch wenn vermutlich jeder Physiker jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, empfehle ich Markus Chowns "Warum Gott doch würfelt".
Ein klein wenig Erfahrung braucht man schon, um die bildhaften Vergleiche zu verstehen, doch wer in der Schule hin und wieder aufgepasst hat, kann nachvollziehen, was sich seit Newton in der Physik alles getan hat und wie es zur Quantenmechanik kam. Chown hat die wichtigsten Experimente, Theorien und Ideen zusammengefasst und stellt sie dem Laien auf amüsante und verständliche Weise dar.
Es ist einfach reizvoll, sich die Bausteine der Welt vorzustellen und wie sie uns tagtäglich umgeben, ohne dass wir sie sehen. Aber trotzdem haben wir ohne Physiker zu sein nach Lektüre des Buches immerhin einen Bruchteil dessen verstanden, wie sie miteinander wirken. Chown (und auch andere Auoren) gibt dem Laien die Möglichkeit einen kurzen Blick in die Welt der Quanten zu werfen.
Ein klein wenig Erfahrung braucht man schon, um die bildhaften Vergleiche zu verstehen, doch wer in der Schule hin und wieder aufgepasst hat, kann nachvollziehen, was sich seit Newton in der Physik alles getan hat und wie es zur Quantenmechanik kam. Chown hat die wichtigsten Experimente, Theorien und Ideen zusammengefasst und stellt sie dem Laien auf amüsante und verständliche Weise dar.
Es ist einfach reizvoll, sich die Bausteine der Welt vorzustellen und wie sie uns tagtäglich umgeben, ohne dass wir sie sehen. Aber trotzdem haben wir ohne Physiker zu sein nach Lektüre des Buches immerhin einen Bruchteil dessen verstanden, wie sie miteinander wirken. Chown (und auch andere Auoren) gibt dem Laien die Möglichkeit einen kurzen Blick in die Welt der Quanten zu werfen.
Freitag, 10. Januar 2014
Bruno Schrep - Vor unser aller Augen
Reportagen, 2013
Weshalb muss ein Mensch sterben, der nur warme Kleidung benötigt? Warum treffen sich drei Mädchen um gemeinsam Selbstmord zu begehen? Wieso ertrinkt ein Mensch weil er Angst hat, seine Papiere zu verlieren?
"Vor unser aller Augen" zeigt, was Menschen in Deutschland zustoßen kann- in einem fortschrittlichen Land, dass Arbeit, Bildung und ein funktionierendes (?) Rechtssystem zu bieten hat. Es betrachtet die bedrückende und tragische Wirklichkeit, die von vielen nicht mehr wahrgenommen wird.
Schrep erzählt in seinen Reportagen von den Schicksalen hinter der Schlagzeile. Spricht mit Opfern, Tätern und Beobachtern. Nähert sich den Ereignissen behutsam und feinfühlig, versucht alle Seiten zu zeigen, um das teils unfassbare Geschehen verständlich zu machen.
Doch die Frage bleibt: "Wie kann so etwas passieren?"
Weshalb muss ein Mensch sterben, der nur warme Kleidung benötigt? Warum treffen sich drei Mädchen um gemeinsam Selbstmord zu begehen? Wieso ertrinkt ein Mensch weil er Angst hat, seine Papiere zu verlieren?
"Vor unser aller Augen" zeigt, was Menschen in Deutschland zustoßen kann- in einem fortschrittlichen Land, dass Arbeit, Bildung und ein funktionierendes (?) Rechtssystem zu bieten hat. Es betrachtet die bedrückende und tragische Wirklichkeit, die von vielen nicht mehr wahrgenommen wird.
Schrep erzählt in seinen Reportagen von den Schicksalen hinter der Schlagzeile. Spricht mit Opfern, Tätern und Beobachtern. Nähert sich den Ereignissen behutsam und feinfühlig, versucht alle Seiten zu zeigen, um das teils unfassbare Geschehen verständlich zu machen.
Doch die Frage bleibt: "Wie kann so etwas passieren?"
Donnerstag, 9. Januar 2014
Michael Ende - Die unendliche Geschichte
Jugendroman, 1979
Mein erstes bewusst wahrgenommenes Buch. Jeden Abend wurde vorgelesen, wie Bastian Balthasar Bux ein geheimnisvolles Buch "Die unendliche Geschichte" entdeckt und beginnt zu lesen. Dabei gerät er immer tiefer in die Geschichte, in der Atréju sich auf den Weg begibt, um die Kindliche Kaiserin und ihr Reich Phantasien zu retten, denn das "Nichts" droht diese Welt zu eleminieren. Könnte Bastian selbst die Rettung sein?
Es ist nicht nur ein fantastisches Märchen, das (für mich) den Inbegriff einer kindlichen Traumwelt darstellt, es ist auch eine Geschichte, in der sich ein unauffälliger Junge zu einem mutigen Kämpfer entwickelt, der lernt seine Welt zu gestalten, aber auch einen hohen Preis zahlen muss...
Allein die Entstehungsgeschichte des Buches (nachzulesen auf wikipedia) ist es schon wert das Buch zu erwerben- am besten eine Original-Ausgabe.
Mein erstes bewusst wahrgenommenes Buch. Jeden Abend wurde vorgelesen, wie Bastian Balthasar Bux ein geheimnisvolles Buch "Die unendliche Geschichte" entdeckt und beginnt zu lesen. Dabei gerät er immer tiefer in die Geschichte, in der Atréju sich auf den Weg begibt, um die Kindliche Kaiserin und ihr Reich Phantasien zu retten, denn das "Nichts" droht diese Welt zu eleminieren. Könnte Bastian selbst die Rettung sein?
Es ist nicht nur ein fantastisches Märchen, das (für mich) den Inbegriff einer kindlichen Traumwelt darstellt, es ist auch eine Geschichte, in der sich ein unauffälliger Junge zu einem mutigen Kämpfer entwickelt, der lernt seine Welt zu gestalten, aber auch einen hohen Preis zahlen muss...
Allein die Entstehungsgeschichte des Buches (nachzulesen auf wikipedia) ist es schon wert das Buch zu erwerben- am besten eine Original-Ausgabe.
Mittwoch, 8. Januar 2014
Lewis Carroll - Alice im Wunderland
Kinderbuch, 1865
Alice im Wunderland ist Pflicht im Kinderzimmer! Ein Klassiker der eine phantastische Welt beschreibt in der Unmögliches möglich ist. Alice folgt dem weißen Kanninchen in das Wunderland, feiert eine Teeparty und trifft auf Grinsekatze, Märzhasen und Herzkönigin.
Carroll spielt mit Logik und Verstand des Lesers und schon zu Beginn artet alles in Chaos aus. Alice will durch eine kleine Tür, passt aber nicht hindurch, trinkt einen Trank der sie kleinmacht, dann aber ist die Tür zu, bis sie es endlich schafft hindurch zu gehen.
Was eigentlich für Kinder gedacht war, wird heute schon fast öfter von Erwachsenen gelesen und leider auch zerfleddert. Hin und wieder sollte man eine Geschichte einfach lesen und in ihr aufgehen, als sie zu analysieren. Ein Tipp: Nicht die billigste Variante kaufen, sondern eine Liebhaber-Ausgabe.
Alice im Wunderland ist Pflicht im Kinderzimmer! Ein Klassiker der eine phantastische Welt beschreibt in der Unmögliches möglich ist. Alice folgt dem weißen Kanninchen in das Wunderland, feiert eine Teeparty und trifft auf Grinsekatze, Märzhasen und Herzkönigin.
Carroll spielt mit Logik und Verstand des Lesers und schon zu Beginn artet alles in Chaos aus. Alice will durch eine kleine Tür, passt aber nicht hindurch, trinkt einen Trank der sie kleinmacht, dann aber ist die Tür zu, bis sie es endlich schafft hindurch zu gehen.
Was eigentlich für Kinder gedacht war, wird heute schon fast öfter von Erwachsenen gelesen und leider auch zerfleddert. Hin und wieder sollte man eine Geschichte einfach lesen und in ihr aufgehen, als sie zu analysieren. Ein Tipp: Nicht die billigste Variante kaufen, sondern eine Liebhaber-Ausgabe.
Dienstag, 7. Januar 2014
Waris Dirie - Wüstenblume
Autobiographie, 2007
Waris Dirie erzählt ihre bisherige Lebensgeschichte. Die Tatsache, dass sie als Model entdeckt wurde nachdem sie aus Somalia floh, hilft ihr, sich an eine große Öffentlichkeit zu wenden. Vielleicht wäre dies Buch sonst nie erschienen und das Thema mit dem es sich befasst -Genitalverstümmelung junger Mädchen- nicht Zentrum des Interesses geworden.
Dirie beschreibt ihre Erlebnisse und Empfindungen so feinfühlig, dass man nicht anders kann, als berührt, betroffen und entsetzt zu sein. Dass es einen "rührt" wäre untertrieben- es schießen einem schon eher die Tränen in die Augen bei den Grausamkeiten, die Frauen ihren Töchtern antun. Und dennoch erkennt man eine starke Frau, die es aus eigener Kraft sehr weit in ihrem Leben schafft und die sogar noch freudloseste Momente ihres Lebens (im Nachhinein) mit Humor sieht.
Es gibt selten Autoren die solch ergreifende Emotionen hervorrufen können. Die, die es schaffen, gehören zu den Besten.
Übrigens gibt es auch eine großartige Verfilmung.
Waris Dirie erzählt ihre bisherige Lebensgeschichte. Die Tatsache, dass sie als Model entdeckt wurde nachdem sie aus Somalia floh, hilft ihr, sich an eine große Öffentlichkeit zu wenden. Vielleicht wäre dies Buch sonst nie erschienen und das Thema mit dem es sich befasst -Genitalverstümmelung junger Mädchen- nicht Zentrum des Interesses geworden.
Dirie beschreibt ihre Erlebnisse und Empfindungen so feinfühlig, dass man nicht anders kann, als berührt, betroffen und entsetzt zu sein. Dass es einen "rührt" wäre untertrieben- es schießen einem schon eher die Tränen in die Augen bei den Grausamkeiten, die Frauen ihren Töchtern antun. Und dennoch erkennt man eine starke Frau, die es aus eigener Kraft sehr weit in ihrem Leben schafft und die sogar noch freudloseste Momente ihres Lebens (im Nachhinein) mit Humor sieht.
Es gibt selten Autoren die solch ergreifende Emotionen hervorrufen können. Die, die es schaffen, gehören zu den Besten.
Übrigens gibt es auch eine großartige Verfilmung.
Montag, 6. Januar 2014
Hans Jürgen Massaquoi - Neger, Neger, Schornsteinfeger
Biographie, 1999
Massquoi berichtet aus seinem bewegten Leben, dass er als schwarzes Kind und Jugendlicher im nationalsozialistischen Deutschland verbrachte. Episodenhaft berichtet er von seinem Wunsch dazuzugehören, sowohl zur Oberschule, als auch zum Jungvolk, so wie dies auch seine Freunde wollten.
Dass ihm dies aufgrund seiner Hautfarbe verwehrt ist, wird ihm erst später klar. Doch er richtet sich ein und schlägt sich durch, auch nach dem Krieg sucht er sich seinen Weg, der ihn nach Liberia und später dann in die USA führt.
Massaquois Erinnerungsvermögen ist ebenso beeindruckend, wie die tiefe Liebe zu seiner Mutter.
Seiner Art des Erzählens kann man leicht folgen, besonders angenehm sind die Altherren-Witze, mit denen er sich selber gerne auf die Schippe nimmt.
Ein bemerkenswerter Mensch und ein gutes Buch! Lesen!
Massquoi berichtet aus seinem bewegten Leben, dass er als schwarzes Kind und Jugendlicher im nationalsozialistischen Deutschland verbrachte. Episodenhaft berichtet er von seinem Wunsch dazuzugehören, sowohl zur Oberschule, als auch zum Jungvolk, so wie dies auch seine Freunde wollten.
Dass ihm dies aufgrund seiner Hautfarbe verwehrt ist, wird ihm erst später klar. Doch er richtet sich ein und schlägt sich durch, auch nach dem Krieg sucht er sich seinen Weg, der ihn nach Liberia und später dann in die USA führt.
Massaquois Erinnerungsvermögen ist ebenso beeindruckend, wie die tiefe Liebe zu seiner Mutter.
Seiner Art des Erzählens kann man leicht folgen, besonders angenehm sind die Altherren-Witze, mit denen er sich selber gerne auf die Schippe nimmt.
Ein bemerkenswerter Mensch und ein gutes Buch! Lesen!
Sonntag, 5. Januar 2014
Nikolai Gogol - Die toten Seelen
Roman, 1842
Der satirische Roman erzählt die Geschichte des Pawel Iwanowitsch Tschitschikow, der schnell und einfach zu viel Geld kommen möchte, um im Luxus zu schwelgen. Die Methode dazu ist relativ einfach: Er nutzt das russische System der Leibeigenen-Zählung zu seinen Gunsten und kauft die toten Seelen der Gutsbesitzer auf dem russichen Lande um diese dann später zu verpfänden.
Gogol beschreibt hier das bürokratische System des zaristischen Russland und wie es sich selbst in immer mehr Irrwegen verliert, er überzeichnet seine Charaktere bis hin zur Lächerlichkeit und gestaltet sein ganzes Werk wunderbar anschaulich. Der autarke Erzähler lässt den Leser mit seiner subtilen und spottenden Art immer wieder auflachen.
Da der Roman als Triologie angelegt war und nur der erste und Fragmente des zweiten Teil veröffentlicht sind, ist die Handlung leider nicht komplett abgeschlossen und das Ende ist teils unbefriedigend.
Der satirische Roman erzählt die Geschichte des Pawel Iwanowitsch Tschitschikow, der schnell und einfach zu viel Geld kommen möchte, um im Luxus zu schwelgen. Die Methode dazu ist relativ einfach: Er nutzt das russische System der Leibeigenen-Zählung zu seinen Gunsten und kauft die toten Seelen der Gutsbesitzer auf dem russichen Lande um diese dann später zu verpfänden.
Gogol beschreibt hier das bürokratische System des zaristischen Russland und wie es sich selbst in immer mehr Irrwegen verliert, er überzeichnet seine Charaktere bis hin zur Lächerlichkeit und gestaltet sein ganzes Werk wunderbar anschaulich. Der autarke Erzähler lässt den Leser mit seiner subtilen und spottenden Art immer wieder auflachen.
Da der Roman als Triologie angelegt war und nur der erste und Fragmente des zweiten Teil veröffentlicht sind, ist die Handlung leider nicht komplett abgeschlossen und das Ende ist teils unbefriedigend.
Samstag, 4. Januar 2014
Gregory David Roberts - Shantaram
Autobiographischer Roman, 2003
"Shantaram" ist Bombay. Man riecht die Stadt, man fühlt sie, man schmeckt sie; man hört und sieht die Menschen, die Slums, die Baustellen der kapitalistischen Riesenprojekte. Der Roman erzählt die Geschichte eines Mannes, der in seinem Leben viel erlebt(e). Ein paar Stichworte: tiefe Freundschaft, Selbstfindung, große Liebe, Gewalt, Aufopferungsbereitschaft und vieles mehr...
Auf seiner Flucht aus dem Gefängnis landet er in Bombay und gerät in kriminelle Machenschaften, er taucht im Slum unter und hilft den Ärmsten der Armen, er bekommt die Chance ein Teil von Bollywood zu werden und nimmt sie wahr.
Er wird zu Shantaram - "Mann des Friedens".
Es ist ein autobiographischer Roman, in 13 Jahren geschrieben, vieles mag dazu erfunden sein, aber Roberts erweckt es zum Leben und macht die Stadt und sich selbst real.
"Shantaram" ist Bombay. Man riecht die Stadt, man fühlt sie, man schmeckt sie; man hört und sieht die Menschen, die Slums, die Baustellen der kapitalistischen Riesenprojekte. Der Roman erzählt die Geschichte eines Mannes, der in seinem Leben viel erlebt(e). Ein paar Stichworte: tiefe Freundschaft, Selbstfindung, große Liebe, Gewalt, Aufopferungsbereitschaft und vieles mehr...
Auf seiner Flucht aus dem Gefängnis landet er in Bombay und gerät in kriminelle Machenschaften, er taucht im Slum unter und hilft den Ärmsten der Armen, er bekommt die Chance ein Teil von Bollywood zu werden und nimmt sie wahr.
Er wird zu Shantaram - "Mann des Friedens".
Es ist ein autobiographischer Roman, in 13 Jahren geschrieben, vieles mag dazu erfunden sein, aber Roberts erweckt es zum Leben und macht die Stadt und sich selbst real.
Freitag, 3. Januar 2014
Julia Gregson - Teerose und Sandelholz
Roman, 2009
Ein exotisch verträumter Roman, der vom Indien zur Zeit der Kolonialherrschaft Anfang des 20. Jahrhunderts und dreier junger britischer Frauen erzählt, die aus verschiedenen Motiven ihr Glück in dem fernen Land suchen. Die fast unabhängig voneinander erzählten Geschichten von Viva, Rose und Victoria entwickeln sich jedoch nicht so, wie sie es erwartet hatten.
Herzschmerz pur, angenehm dichte und entspannte Prosa mit jeder Menge Kitsch- ein Muss für alle romantisch veranlagten Menschen, oder besser: Frauen. Allerdings mehr englisch als indisch- das Buch hat mich an eine moderne Version der Brontë-Schwestern erinnert.
Ein exotisch verträumter Roman, der vom Indien zur Zeit der Kolonialherrschaft Anfang des 20. Jahrhunderts und dreier junger britischer Frauen erzählt, die aus verschiedenen Motiven ihr Glück in dem fernen Land suchen. Die fast unabhängig voneinander erzählten Geschichten von Viva, Rose und Victoria entwickeln sich jedoch nicht so, wie sie es erwartet hatten.
Herzschmerz pur, angenehm dichte und entspannte Prosa mit jeder Menge Kitsch- ein Muss für alle romantisch veranlagten Menschen, oder besser: Frauen. Allerdings mehr englisch als indisch- das Buch hat mich an eine moderne Version der Brontë-Schwestern erinnert.
Donnerstag, 2. Januar 2014
Jonathan Littell - Die Wohlgesinnten
Roman, 2006
Aus Sicht des fiktiven Maximilian Aue werden die Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes in Form einer Biographie geschildert. Bemerkenswert ist hierbei, dass die Sicht des Täters gewählt wurde. Aue war SS-Offizier und erlebte Stalingrad, das besetzte Paris, die Krim und das zerstörte Berlin.
Littell lässt Aue in Ich-Form erzählen, was den Leser wohl die damaligen Motive der Menschen erkennen lassen soll, die die Menschenverfolgung und - vernichtung akzeptierten und daran mitwirkten. Fiktion und Fakten werden eng miteinander verknüpft. Littell lässt seinen Protagonisten diverse Klischees eines SS-Mannes erfüllen: Hass auf die Mutter, Rechtfertigungsbereitschaft, gebildet... Doch es bleibt der bittere Geschmack des Unverständnis, denn Aue bleibt nebulös und teilnahmslos.
Auf 1.400 Seiten (nicht abschrecken lassen!) wird sehr detailliert geschildert, wie die Handlungen der Nationalsozialisten -und auch der russischen Armee- von statten gingen und wie deren Machtapparat von innen aussah. Übrigens eine großartige Recherchearbeit!
Als Skandalroman heraus gegeben und somit auch gründlich diskutiert, entwickelt sich "Die Wohlgesinnten" wohl immer mehr zu einem Standardwerk, damit die Generation, die nicht mehr mit dem historischen Thema belastet ist, einen Einblick in die Abgründe der Menschheit bekommen kann, die Geschichte nicht vergisst und die Chance nutzt, aus ihr zu lernen, ohne gleichzeitig die Schuldvorwürfe ertragen zu müssen.
Aus Sicht des fiktiven Maximilian Aue werden die Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes in Form einer Biographie geschildert. Bemerkenswert ist hierbei, dass die Sicht des Täters gewählt wurde. Aue war SS-Offizier und erlebte Stalingrad, das besetzte Paris, die Krim und das zerstörte Berlin.
Littell lässt Aue in Ich-Form erzählen, was den Leser wohl die damaligen Motive der Menschen erkennen lassen soll, die die Menschenverfolgung und - vernichtung akzeptierten und daran mitwirkten. Fiktion und Fakten werden eng miteinander verknüpft. Littell lässt seinen Protagonisten diverse Klischees eines SS-Mannes erfüllen: Hass auf die Mutter, Rechtfertigungsbereitschaft, gebildet... Doch es bleibt der bittere Geschmack des Unverständnis, denn Aue bleibt nebulös und teilnahmslos.
Auf 1.400 Seiten (nicht abschrecken lassen!) wird sehr detailliert geschildert, wie die Handlungen der Nationalsozialisten -und auch der russischen Armee- von statten gingen und wie deren Machtapparat von innen aussah. Übrigens eine großartige Recherchearbeit!
Als Skandalroman heraus gegeben und somit auch gründlich diskutiert, entwickelt sich "Die Wohlgesinnten" wohl immer mehr zu einem Standardwerk, damit die Generation, die nicht mehr mit dem historischen Thema belastet ist, einen Einblick in die Abgründe der Menschheit bekommen kann, die Geschichte nicht vergisst und die Chance nutzt, aus ihr zu lernen, ohne gleichzeitig die Schuldvorwürfe ertragen zu müssen.
Mittwoch, 1. Januar 2014
Charlotte Brontë - Jane Eyre
Roman, 1847
Jane Eyre ist DER Gouvernantenroman schlechthin. Klassisch viktorianisch und schmalzig melancholisch.
Jane kommt als Waisenkind ins Heim, wird später Gouvernante, verliebt sich in den Hausherrn, verlässt ihn in einer dramatischen Szene während der Hochzeit, schlägt einen weiteren Antrag eines Pastors aus, erbt reich und kehrt zurück auf das für diese Art von Roman so klischeehafte Anwesen Thornfield Hall.
Das Überwinden sozialer Grenzen Ende des 19. Jahrhunderts spielt hier eigentlich nur am Rande eine Rolle, es ist keine Cinderella-Geschichte. Viel wichtiger sind die moralischen Grundsätze, die Mann, Frau und Kirche haben und umsetzen. Jane lebt nicht nach den vorgegebenen Idealen, sondern sucht sich ihren Weg und bildet ihre eigenen Ansichten.
Die älteste der drei Brontë-Schwestern schreibt wunderbar lyrisch und charmant- hin und wieder hat man das Gefühl, sie würde einem zuzwinkern.
Jane Eyre ist DER Gouvernantenroman schlechthin. Klassisch viktorianisch und schmalzig melancholisch.
Jane kommt als Waisenkind ins Heim, wird später Gouvernante, verliebt sich in den Hausherrn, verlässt ihn in einer dramatischen Szene während der Hochzeit, schlägt einen weiteren Antrag eines Pastors aus, erbt reich und kehrt zurück auf das für diese Art von Roman so klischeehafte Anwesen Thornfield Hall.
Das Überwinden sozialer Grenzen Ende des 19. Jahrhunderts spielt hier eigentlich nur am Rande eine Rolle, es ist keine Cinderella-Geschichte. Viel wichtiger sind die moralischen Grundsätze, die Mann, Frau und Kirche haben und umsetzen. Jane lebt nicht nach den vorgegebenen Idealen, sondern sucht sich ihren Weg und bildet ihre eigenen Ansichten.
Die älteste der drei Brontë-Schwestern schreibt wunderbar lyrisch und charmant- hin und wieder hat man das Gefühl, sie würde einem zuzwinkern.
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