Montag, 30. Dezember 2013

Vladimir Nabokov - Lolita

Roman, 1955

"Lolita" beschreibt die kriminelle Liebe des Ich-Erzählers Humbert Humbert zu Dolores, genannt Lolita. Lolita ist für den mittelalten gebildeten Mann sein Nympchen, eine Kindfrau, von der er zunächst behauptet, sie habe ihn verführt, doch im Laufe der Geschichte zeigt sich mehr und mehr, dass Humbert selbst der Verführer war (ist). Um seine Liebe zu Lolita ausleben zu können, reist er mit ihr als "Vater und Tochter" durch die USA.

Aufgrund des Themas wurde das Buch oft als reine pädophile Pornographie abgelehnt, jedoch darf die psychologische Komponente nicht unterschätzt werden. Humbert, der dem Mädchen und fast dem Wahnsinn verfallen ist- so sehr, dass er einen Mord begeht. Eine (fragwürdige) große Liebe für ihn, für die er Lolitas und auch sein eigenes Leben zerstört. Und dies von Nabokov ohne Schwafelei in einer wunderbar flüssigen Sprache erzählt. Der Leser versteht sofort um was es geht. Die Klarheit ist wohl auch dafür verantwortlich, dass das Buch jahrelang verpönt war. In den 50er gab es solcherlei Geschichten nur hinter vorgehaltener Hand.