Roman, 1915
Josef K. wird eines morgens festgenommen ohne dass er den Grund dafür kennt. Das Gericht, das ihn anklagt und später auch verurteilt, lernt er nur in Form eines bürokratisch-irrwitzigen Labyrinths kennen. Der Prozess als solcher bleibt Josef K. und dem Leser verborgen.
Kafka schreibt sachlich und distanziert, Realität und Traum fließen in kafkaesker Manier ineinander, was einen Erstleser zunächst irritieren wird. Kafka hat das Werk leider nie vollendet, daher bieten sich aber wundervoll viele Interpretationsansätze. Ich bevorzuge die Frage nach der Unterscheidung von Recht/Gesetz und Gerechtigkeit, sowie dem Sinn und Unsinn von bürokratischen Gerichten.