Donnerstag, 20. November 2014

Jean-Paul Sartre - Zeit der Reife

Roman, 1945

Mathieu, 34, Philosophielehrer, versucht sich dem Leben zu entziehen, um offen zu sein für etwas Größeres, grundsätzlich umgeht er dabei Entscheidungen und Verpflichtungen. Als seine Freundin Marcelle schwanger wird und eine Abtreibung in Erwägung zieht, versucht Mathieu das Geld dafür aufzutreiben, stößt aber auf Hindernisse. Erst durch den homosexuellen Daniel wird eine Lösung greifbar.

Der erste Band des Romanzyklus "Wege zur Freiheit" zeigt einen Antihelden, der nicht seinen Weg wählt, sondern sich treiben lässt aus Angst die falsche Entscheidung zu treffen. Als Charakterstudie betrachtet ist der Roman detailliert umgesetzt, als Geschichte ist er spannend geschrieben und der Leser ahnt, wie sich Mathieu entscheiden, bzw. eben nicht entscheiden wird. Dies wird ihm abgenommen. Sartre lässt das bohèmehafte Leben im Paris der 30er Jahre wieder aufleben. Alles aber immer etwas düster- trotzdem famos!