Roman, 1877
Die verheiratete Anna lernt zufällig den Fürsten Alexej Wronskij kennen und zwischen den Beiden erntflammt die Leidenschaft. Ihre anfängliche Weigerung sich auf eine Liebesaffäre einzulassen, weicht mehr und mehr. Als ihr Mann, Fürst Karenin, von der Beziehung erfährt, gibt er ihr zunächst die Chance sich zu ihm zu bekennen. Doch Anna kann sich auch danach noch nicht von Wronskij lösen, zudem wird sie immer eifersüchtiger auf eingebildete Affären ihres Liebsten, ihr Wahn reicht so weit, dass sie als einzigen Ausweg Selbstmord sieht.
Die moralischen Grundsätze der Menschen sind das zentrale Thema dieses fulminanten, wortgewaltigen Werks. Tolstoi versteht es wie kaum ein anderer eine so intensive emotionale Atmosphäre zu schaffen. Annas Entwicklung einer braven Ehefrau und liebenden Mutter hin zu einer dem Wahnsinn verfallenen Furie ist bravurös und en detail herausgearbeitet. Die Russen verstehen ihr Handwerk!
Je nachdem, welche Ausgabe man hat, muss man sich auf einiges an französischem Text (der jedoch in der Regel in der Fußnote übersetzt wird) einstellen.