Roman, 1834
Goriot liebt seine zwei Töchter über alles und gibt sein ganzes Vermögen ihnen und ihren adligen Männern. Für sich selber lässt er nichts und zieht sich in eine ranzige Pension zurück, die von anderen dubiosen Gestalten bewohnt wird. Seine Töchter lassen ihn fallen. Als sein Ende naht, scheint nur Rastigniac, ein Student, ihm beizustehen.
Die eigentlich sehr kleine feine Geschichte, offenbart ihre Größe in ihrer moralischen Fragestellung. Balzac erzählt von den Abgründen, die sich auftun, sobald der Reichtum ruft, aber auch von dem Füreinanderdasein zwischen Menschen, die nicht die Blutslinie verbindet und somit von der Frage, was eigentlich Familie ist und bedeutet. Balzac hat ein gesellschaftliches Bild entworfen, das einen das Buch eigentlich wieder weglegen lassen möchte, doch die Spannung die er aufbaut mit der Frage, ob die Töchter Goriots nicht doch noch einen Gesinnungswandel durchmachen, haben mich die Geschichte im rasenden Tempo lesen lassen.